Studie zur internationalen Fachkräftezuwanderung

In einer neuen Studie des Bundesamtes werden die unterschiedlichen Herangehensweisen zur Fachkräftesicherung von acht OECD-Ländern (Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Kanada, Schweden, die Niederlande, Norwegen und Japan) verglichen.

In allen acht untersuchten OECD-Staaten steigen die Anteile der Hochqualifizierten an allen Zuwanderern. Gleichzeitig unterliegen diese Länder aufgrund der demografischen Entwicklung langfristig einem sinkenden inländischen Fachkräfteangebot. Die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland stellt für die betrachteten Länder eine wichtige Maßnahme unter vielen dar, um den nationalen Bedarf an (hoch-)qualifizierten Arbeitskräften zu sichern.Gewinnung von Fachkräften in Europa

Die exemplarisch ausgewählten europäischen Länder Deutschland, Schweden, die Niederlande und Norwegen haben sich erst in den letzten Jahren gezielt auf eine Gewinnung ausländischer Fachkräfte ausgerichtet. Die nationalen Politiken waren dabei unterschiedlich stringent auf eine nachfrageorientierte Zuwanderung beziehungsweise eine dezidierten Zuwanderungssteuerung angelegt.

Während das Bildungsniveau der Migranten im Vereinigten Königreich und in Norwegen im Durchschnitt vergleichsweise hoch ist, haben Deutschland, Schweden und die Niederlande einen relativ großen Anteil ausländischer Staatsangehöriger mit nur geringem Bildungsniveau. Dieser nimmt im Zeitablauf jedoch deutlich ab.

Deutschland entwickelte sich durch die Änderungen der Zuwanderungsregelungen seit 2005 und dem Bekenntnis von Politik- und Wirtschaftsvertretern zur gesteigerten Anwerbung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland zu einem offenen, zuwanderungsfreundlichen Land, welches gerade für Hochqualifizierte einen attraktiven Beschäftigungsort darstellt. Die Entwicklung wird durch Bemühungen zur Schaffung einer allgemeinen Willkommens- und Anerkennungskultur in Gesellschaft, Unternehmen und Verwaltung unterstützt.

Angebot und Nachfrage in klassischen Einwanderungsländern

Die nordamerikanischen Länder, USA und Kanada, repräsentieren die „klassischen“ Einwanderungsländer, welche über tradierte Erfahrungen als Zielländer von Zuwanderung verfügen. Dabei eint sie, dass sie insbesondere von hochqualifizierten Personen als primäre Zielländer angesehen werden. Die nationalen Politiken ähneln sich in der Offenheit gegenüber qualifizierter Zuwanderung. Dabei hat sich Kanada von einem primär am Arbeitsangebot orientierten System in Richtung eines gemischten Systems entwickelt. Die USA verfolgen einen eher nachfrageorientierten Ansatz.

Japan öffnet sich für Hochqualifizierte

Japan ist ein Land, das erst seit kurzer Zeit die Öffnung des nationalen Arbeitsmarktes für zuwandernde Fachkräfte neu regelt, um den bestehenden Bedarf zu befriedigen. Hier wurde im Jahr 2014 ein Punktesystem eingeführt, das allein auf Hochqualifizierte abzielt.

Working Paper 62 / BAMF

Quelle: www.bamf.de

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