Es ist nicht lange her, da schürten Politiker und Medien die Inflationsangst. Doch zuletzt blieb die Preissteigerung unter einem Prozent, der Eurozone droht nun sogar eine Deflation. Leitzinssenkungen reichen nicht aus, um erfolgreich gegenzusteuern: Für mehr Wachstum brauchen wir ein Ende des EU-Spardiktats.
Die Europäische Zentralbank (EZB) drucke Geld und halte die Zinsen niedrig – deshalb komme es bald zur Geldentwertung, so das allgemeine Mantra. Jetzt ist klar: Das Gegenteil ist der Fall. Vergangene Woche (01.11.2013) meldete das europäische Statistikamt die niedrigste Inflationsrate seit vier Jahren: Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone nur noch um 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das ist weit weg vom angestrebten Wert. Denn die EZB sieht Preisstabilität nicht bei null Prozent Inflation gegeben, sondern wenn die Preise um etwas weniger als zwei Prozent im Jahr steigen. Fällt die Inflation für längere Zeit darunter, besteht Deflationsgefahr. Weiterlesen