Objekte aus 1.600 Jahren Kölner Stadtgeschichte

Das Römisch-Germanische Museum (RGM) präsentiert ab kommenden Freitag, 16. Oktober 2015, eine Auswahl aus der Bilanz der Kölner Bodendenkmalpflege in den vergangenen fünf Jahren. Zu den neu ausgestellten Funden zählen zwei Gräber mit reichen Gefäßbeigaben aus der großen nördlichen Totenstadt der römischen Colonia. Die Archäologen entdeckten die Objekte aus dem 1. bis 2. Jahrhundert 2013 bei den Ausgrabungen im Gerling-Quartier.

Ein Delium, ein großes Vorratsfass aus Keramik für Getreide etc., kam 2012 in der Altenburger Straße zum Vorschein. Im 2. Jahrhundert war dies der Standort der Zivilsiedlung vor den Toren des römischen Flottenlagers „Altenburg“. Auf demselben Grundstück fand sich eines der Arztgräber, die das RGM zurzeit in der Ausstellung „MEDICUS – Der Arzt im römischen Köln“ präsentiert.

Weitere Funde stammen aus frühmittelalterlicher Zeit (5. bis 8. Jahrhundert), wie die frühfränkische Fibel, die in diesem Jahr in der Rheingasse ans Tageslicht kam. Ebenfalls in fränkischer Zeit wurde der Tote bestattet, dessen Grabstein die Archäologen bei den Ausgrabungen auf der Baustelle für den Rheinboulevard zu Tage brachten. Es ist das älteste Grab, dass sich der Kirche Alt St. Urban in Deutz zuordnen lässt und zeugt von der Mittelalterlichen Kirchengründung. Keramik und Trinkgläser aus der frühen Neuzeit (13. bis 16. Jahrhundert) fand die Bodendenkmalpflege in historischen Latrinen am Waidmarkt, nur einen Steinwurf entfernt vom Haus des Stadtchronisten Hermann von Weinsberg – Hinweise auf das lebendige Treiben dort. Die Präsentation im Römisch-Germanischen Museum gibt ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich die Sammlung des Hauses am Roncalliplatz ständig vergrößert.

Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Stefan Palm

Quelle: www.stadt-koeln.de

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