Archiv für den Monat: November 2013
Jeder zehnte Hauptverdiener von Armut bedroht, im Gastgewerbe sogar jeder dritte
Von Arbeitsarmut sind auch Beschäftigte in so genannten Normalarbeitsverhältnissen betroffen – je nach Branche sogar ein erheblicher Anteil. Das ergibt eine aktuelle Analyse von Dr. Eric Seils, Sozialforscher am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.
Die von manchen Ökonomen aufgestellte These, niedrige Löhne seien kein Problem, weil sie überwiegend auf „Zuverdiener“ entfallen, die ohnehin nur einen kleineren Beitrag zum Haushaltseinkommen leisteten, trifft nicht zu, zeigt Seils. Auf der Basis des Mikrozensus ergebe sich vielmehr, dass 2012 fast jeder zehnte Hauptverdiener (9,5 %) von Armut bedroht war. Das heißt, diesen Beschäftigten und ihren Familien stehen weniger als 60 % des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens zur Verfügung – die gängige wissenschaftliche Schwelle der „Armutsgefährdung“. Weiterlesen
Malaria in Griechenland
In Griechenland ist es in diesem Herbst erstmals seit 2009 wieder zum Auftreten von autochthonen Malaria-Erkrankungen gekommen, bei denen die Übertragung innerhalb des Landes erfolgte. Dies teilte, am 24.11.2013, das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) mit.
Zwei Erkrankungen wurden aus der Präfektur Evros an der Grenze zur Türkei, eine dritte Erkrankung wurde aus der Präfektur Karditsa im südwestlichen Thessalien gemeldet. In Evros hatte es vor 2009 immer wieder autochthone Erkrankungen gegeben. Die Gegend ist prädestiniert, da es dort weite Feuchtgebiete gibt, in denen Anopheles-Mücken heimisch sind, darunter auch solche, die Plasmodium vivax übertragen können. Dieser Erreger, der eine mildere, gleichwohl schwer zu behandelnde Variante der Malaria auslöst, wurde denn auch bei allen drei Patienten gefunden.
Quelle: www.aerzteblatt.de
Mehr Jobs, aber auch mehr Armut – Datenreport 2013 erschienen
Pressemitteilung in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).
WIESBADEN/BERLIN – Deutschland erlebt seit Jahren einen Beschäftigungsboom, nie zuvor gab es so viele Erwerbstätige. Trotzdem sind heute mehr Menschen von Armut bedroht und mehr Menschen dauerhaft arm. Frauen trifft Armut häufiger als Männer. Deutlich gestiegen ist das Armutsrisiko der 55- bis 64-Jährigen. Unter den jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) gilt jeder fünfte als armutsgefährdet. Dieses Bild zeichnet der heute in Berlin vorgestellte „Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutschland“. Statistiker und Sozialforscher haben darin Zahlen und Befunde zu wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt. Der Weiterlesen
Jenseits der Krise – Wohin mit den Schuldenbergen?
Als Ergebnis der Finanzkrise haben viele Regierungen in Europa hohe Schuldenberge aufgebaut – auch Nicht-Krisenländer wie Deutschland haben von den Banken Schulden geerbt. Die bisherige Strategie zum Abbau dieser Schulden steht in der Kritik, weil vor allem die Mittelschichten und kommende Generationen belastet werden, die Gewinner der Finanzmarkt-Exzesse hingegen kaum für die Krisenkosten aufkommen.
Was sind die Alternativen zu dieser Politik und die Strategien für eine gerechte Verteilung der Krisenkosten? Eine Beteiligung privater Gläubiger an einem Schuldenschnitt lehnen Europas Regierungen nach dem ersten Versuch in Griechenland aus Angst vor den Folgekosten ab. Weiterlesen