OB Roters anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Griechischen Gemeinde: «Identität behalten» – «Brücken bauen»

Oberbürgermeister Jürgen Roters hat am Freitag, 30.11.2012, ein Interview für unsere Webseite gegeben. In einer lockeren und freundlichen Atmosphäre antwortete er auf unsere Fragen und betonte, dass die Griechen in Köln «heimisch» sind und dafür spielte eine große Rolle, dass Griechen nicht nur seit Jahrzehnten  in der rheinischen Metropole leben, aber auch die gemeinsamen Merkmale der kölschen und der griechischen Mentalität:

 «Ich habe  festgestellt, es sind sehr freundliche Menschen, sie sind sehr offen, sie haben sich im Grunde gut hier in Köln etabliert. Denn diese Mischung aus  ernsthaft arbeiten und auch fröhlich feiern können, das passt zu Köln und das passt auch zu Griechenland, und insoweit glaube ich, ist das eine wunderbare Mischung geworden».

 Ein richtiges Bild von Griechenland malen – keine neue Vorurteile aufbauen

Ein weiteres Thema, das unser Oberbürgermeister als wichtig ansieht, sind die Beziehungen mit den griechischen Vereinen und Institutionen: «Ich versuche immer, Kontakte zu halten und nicht nur offizielle über den Generalkonsul, sondern vor allen Dingen zum Beispiel durch den Deutsch-Griechischen Verein in Porz, bei dem ich einmal im Sommer bin und bei dem wir gemeinsam ein bisschen feiern, aber uns auch politisch austauschen».

Die Begegnung mit den griechischen Mitbürgern beschreibt Herr Roters als sehr angenehm aber auch notwendig: «Da muss ich sagen, da fühle ich mich wirklich sehr, sehr wohl. Und von daher kann ich nur sagen, es ist jetzt, gerade in diesen schwierigen Zeiten für die Europäische Union und für Griechenland ganz, ganz wichtig, dass man persönliche Kontakte hält, dass man ein richtiges Bild von Griechenland malt und keine neuen Vorurteile aufbaut.» Im diesen Sinne fand kürzlich im Kölner Rathaus die zweitätige Tagung «Zerrbild und Wahrheit: das Bild der anderen im Spiegel der veröffentlichen und öffentlichen Meinung in Deutschland und in Griechenland» statt.

Krise und neue griechische Migration – Was tun?

Im Rahmen der Politik der Stadt Köln erklärte unser OB uns aus seiner Perspektive die Problematik hinsichtlich der Krise bzw. der neuen griechischen Migranten: «Es gibt zwei Säulen. Die eine Säule ist die, dass wir  zum Beispiel mit unserer Partnerstadt Thessaloniki weiter die Verbindung pflegen, dass wir auch die Bürgerinnen und Bürger und die Verwaltung in Thessaloniki unterstützen, dass wir gerade auch das Thema Tourismus sehr viel stärker in den Vordergrund stellen, denn Griechenland ist ein wunderbares Land, und Thessaloniki hat so viele Kulturschätze, von denen die Kölner viel zu wenig wissen. Und deswegen ist es wichtig, dass wir auf der einen Seite zeigen, was in Griechenland alles an Schätzen da ist und wie sich die Wirtschaftsbeziehungen weiter entwickeln können.»

«Die zweite Säule ist die, dass wir Menschen, die zu uns kommen, Griechen, auch junge Griechen, mit offenen Armen aufnehmen, dass wir sie integrieren auch in unser Schul- und Bildungssystem und an den Hochschulen, immer mit der Zielsetzung zu erkennen zu geben, dass es auch eine Rückkehr in das Land geben sollte, denn es darf natürlich nicht sein, dass dann, wenn man in großen finanziellen und sozialen Schwierigkeiten ist, die besten und fähigsten Köpfe das Land verlassen.»

Zum Schluss wünschte Herr Roters der Griechischen Gemeinde für das 50jährige Jubiläum «dass sie weiter wächst, dass sie ihre Identität behält, dass sie gleichzeitig aber auch eine Brücke zwischen griechischen Bürgern und den Deutschen, den Kölnerinnen und Kölnern bleibt».

Das Interview für die Web-Seite der Gemeinde führte Vivi Papanayotou

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