Misstrauen in Krisenländern ist hoch

Krisen wie die an den weltweiten Finanzmärkten oder in der Europäischen Währungsunion haben eines gemeinsam: Mangelndes Vertrauen hat sie ausgelöst oder zumindest merklich verstärkt. Aktuell wird das am Beispiel Griechenland deutlich, wie der neue Vertrauensindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt.

Vertrauen ist die Basis zwischenmenschlicher und wirtschaftlicher Beziehungen. Doch wie ist es um das Vertrauen in einzelnen Ländern bestellt? Und wie hat es sich in den vergangenen Jahren entwickelt? Diesen Fragen geht das IW Köln mit seinem neuen Vertrauensindex nach, der das Vertrauen in 20 europäischen Ländern misst und miteinander vergleicht.

Im Gesamtranking belegen Dänemark, Schweden und Finnland die ersten drei Plätze. Deutschland liegt im europäischen Vertrauensvergleich 2014 auf dem siebten Platz – vor allem beim Vertrauen ins Wirtschaftssystem kann die Bundesrepublik punkten. Doch auch in den beiden anderen Kategorien – Vertrauen in das politische System und Vertrauen in das Gesellschaftssystem – liegt Deutschland in den Top Ten.

Anders Griechenland: Nach der Finanzkrise musste das Land einen dramatischen Vertrauensverlust hinnehmen. Lag das Land im Jahr 2000 noch auf Rang 15, sank das Vertrauen in das Wirtschaftssystem seither stetig und liegt dort mittlerweile auf dem letzten Platz – in allen drei Kategorien. Auch Italien und Portugal zählen zu den Schlusslichtern im Vertrauensranking. Daraus lasse sich jedoch nicht ablesen, dass die Menschen dort grundsätzlich misstrauisch sind, erklärt IW-Ökonom Dominik Enste: „Das Misstrauen richtet sich gegen das politische und wirtschaftliche System. In den Familien und Freundeskreisen kann in diesen Ländern dennoch ein hohes Vertrauensniveau herrschen.“

Die IW-Wissenschaftler um Enste haben für den Vertrauensindex verschiedene Umfrage- sowie Marktdaten zum Thema Vertrauen zusammengefasst und so einen internationalen Vergleich der vergangenen 14 Jahre erstellt.

Quelle: www.iwkoeln.de

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